In meinen Workshops werde ich oft nach den Unterschieden zwischen diesen organischen und anorganischen Pigmenten und ihrem unterschiedlichen Verhalten in der Malerei gefragt.
Was sind organische Pigmente?
Organische Pigmente enthalten Kohlenstoff und sind normalerweise hell, rein, leicht und haben eine hohe Farbstärke. Sie bestehen aus Kohlenstoffatomen, die starke, stabile chemische Bindungen eingehen und in der tierischen, pflanzlichen und synthetischen organischen Chemie immer vorhanden sind.
Es gibt drei Arten organischer Pigmente: Pigmentfarben, Metallsalzpigmente (oder Toner) und Lacke.
Pigmentfarben sind unlöslich und von Natur aus gefärbt. Toner und Lacke bestehen zunächst aus löslichen Partikeln, die manchmal auch Farbstoffe genannt werden. Um als Pigmente zu fungieren, werden die Farbstoffe chemisch oder elektrisch an Partikel aus inerten, farblosen Pigmenten wie Aluminiumoxidtrihydrat fixiert. Metallsalze und Tonerpigmente werden in DANIEL SMITH-Farben aufgrund ihrer geringen Lichtechtheit nicht verwendet, einige Hersteller von Künstlerfarben verwenden sie jedoch durchaus.
Seen werden in der Lebensmittelindustrie und manchmal auch in Künstlerfarben verwendet. Alizarin Crimson ist ein Beispiel – obwohl Anthraquinoid Red und Permanent Alizarin lichtechtere Alternativen sind.
Wie unterscheiden sich natürliche und synthetische organische Pigmente?
Natürliche organische Pigmente werden aus pflanzlichen oder tierischen Extrakten gewonnen. Es handelt sich um die ursprünglichen, weniger dauerhaften Versionen bestimmter bekannter Farben. So wurde beispielsweise Sepia früher aus Tintenbeuteln von Weichtieren hergestellt und Karmin wurde aus dem Cochenillekäfer gewonnen. Indian Yellow, Indigo und Sap Green wurden ursprünglich aus Pflanzen gewonnen, Rose Madder Genuine ist es immer noch. Ivory, Bone und Vine Blacks wurden aus der gemahlenen Holzkohle von gebranntem Elfenbein, Knochen und bestimmten Holzarten hergestellt.
Vor den 1850er Jahren waren die meisten organischen Pigmente natürlichen Ursprungs, aber mit Fortschritten in der organischen Chemie wurde die überwiegende Mehrheit durch synthetische organische Pigmente ersetzt – von denen einige Farbtöne natürlicher organischer Stoffe nachahmen. Die physikalische Form und der Farbton synthetischer Pigmente lassen sich viel vorhersehbarer steuern als bei ihren natürlichen Gegenstücken, außerdem sind sie tendenziell lichtbeständiger und bieten ein viel breiteres Farbspektrum. Zu den heutigen synthetischen organischen Farben gehören lebendige, permanente Phthalos, Chinacridone und Perylene.
Zu den färbenden organischen Pigmenten gehören Phthalos, Alizarin Crimson, Anthraquinoid Red (ein lichtechterer Ersatz für Alizarin), Preußisch Blau, Hansa Yellow, Hooker's Green, Indigo, Payne's Grey, Perinone Orange und die Chinacridone (die ebenfalls transparente Eigenschaften haben). Trotz der im Allgemeinen gleichmäßigeren Pigmentpartikelgröße gibt es einige sedimentäre organische Stoffe wie Ultramarinblau, Ultramarinviolett und Ceruleanblau. Zu den transparenten organischen Pigmenten gehören Echter Rosenkrapp, Viridian und die Chinacridone, die wunderbare Glasuren ergeben.
Was sind anorganische Pigmente?
Diese Pigmente enthalten Metalle. Dazu gehören die klassischen Erdfarben, PrimaTek®- und Historic Mineral-Farben, Cadmium und Kobalt. Anorganische Pigmente werden aus der Erde gewonnen oder im Labor unter Verwendung metallischer Verbindungen hergestellt. Sie können transparent, durchscheinend oder undurchsichtig sein und bestehen aus charakteristisch geformten Partikeln mit eigener Farbe.
Die meisten der geförderten Farben stehen Künstlern seit der Vorgeschichte zur Verfügung, während viele der im Labor hergestellten Farben schon seit 100 Jahren oder länger verfügbar sind. Anorganische Pigmente neigen dazu, undurchsichtig, dicht, schwer und völlig dauerhaft zu sein.
Was ist der Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen anorganischen Pigmenten?
Die natürlichen Erdfarben bzw. Roherze (Ocker, Umbra, Siena) werden direkt aus der Erde abgebaut. Ihre satten Farben entstehen durch Eisenoxide und -hydroxide, Kupfer, Chrom oder Aluminium sowie unterschiedliche Mengen Ton, Kreide und Kieselsäure. DANIEL SMITH bietet eine ungewöhnlich große Auswahl an markanten Erdfarben.
Wenn Erdfarben geröstet oder kalziniert werden, wird ihre übliche Farbe wärmer und tiefer und es entstehen unterschiedliche Farbtöne. Beispielsweise entsteht aus kalzinierter Roh-Siena gebrannte Siena.
Bei den synthetischen anorganischen Pigmenten handelt es sich überwiegend um im Labor hergestellte Metallverbindungen. Dazu gehören Kobaltblau, Cadmiumgelb und Zinkweiß. Diese Laborkreationen enthalten weniger Verunreinigungen und haben kleinere Partikel als ihre natürlichen mineralischen Gegenstücke. Sie neigen dazu, glattere, weniger sedimentierende Waschungen zu erzeugen als die natürlichen anorganischen Stoffe.
Wie werden anorganische Pigmente in Aquarellgemälden verwendet?
Ihre Verwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie die Farben. Oft verwende ich die anorganischen Pigmente eher wegen ihrer Eigenschaften in einer Mischung als wegen ihrer Farbe – zum Beispiel fügt ein Hauch Kobaltviolett in einer Mischung sehr wenig Farbe hinzu, fördert aber eine interessante Sedimentation. Buff Titanium taucht in einen noch feuchten Bereich des Papiers ein und bewegt die anderen Pigmente. Nickel Azo Yellow taucht auch durch den bemalten Durchgang und erzeugt eine neue Form – wunderbar in Herbstbäumen! Zu den anorganischen Sedimentfarben zählen alle Erdpigmente wie Venetian Red, Cadmium Orange, Cobalt Green, Cobalt Violet, Nickel Azo Yellow, Lunar Earth und Lunar Red Rock. Die transparenten anorganischen Stoffe wie Kobaltblau und Aureolin (Kobaltgelb) eignen sich hervorragend für Schichtglasuren und verleihen dem Aquarell das schöne Gefühl von Transparenz und Tiefe.